Das Leben von Millionen Menschen in der Ukraine ist seit Kriegsbeginn ein anderes. Es sind Tausende Tote zu beklagen. Unzählige sind aus schwer beschädigten Wohnhäusern geflohen. Familien wurden auseinandergerissen, wobei oft die Männer in der Ukraine bleiben, während Frauen, Kinder und ältere Familienmitglieder in anderen Teilen der Ukraine oder in anderen Ländern Schutz suchen.
Habitat for Humanity hat unmittelbar nach Kriegsbeginn vielfältige, situationsentsprechende Hilfsmaßnahmen initiiert. Dazu zählen die Bereitstellung von Notunterkünften in den ukrainischen Nachbarstaaten sowie weitere Nothilfemaßnahmen. Seitdem haben wir unsere Arbeit mit lokalen und internationalen Partnern intensiviert, um uns für mittel- und langfristige Wohnraumlösungen für die Betroffenen einzusetzen. Und dies in der Ukraine selbst, wo es nun auch ein eigenes Habitat-Büro gibt. Bei uns in Deutschland engagieren wir uns im Rahmen unseres Hilfsprojekts zur Wohnungsvermittlung für Geflüchtete.
Strategisches Hilfsprojekt zur Wohnraumschaffung in der Ukraine
In der Ukraine herrscht durch den Krieg eine dramatische Wohnungsnot. Viele Menschen haben ihre Wohnungen verloren oder wurden innerhalb des Landes vertrieben. Der Bedarf an langfristigem, erschwinglichem und menschenwürdigem Wohnraum ist daher enorm und wächst stetig. Insbesondere Haushalte, die von Frauen geführt werden, leiden unter den bereits bestehenden Problemen im ukrainischen Wohnungssystem.
Unser Hilfsprojekt in der Ukraine selbst zielt darauf ab, menschenwürdigen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. In enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnern möchten wir nicht nur wiederherstellen, sondern auch langfristige Lösungen für die ukrainische Wohnraumkrise entwickeln.
Das Hauptziel dabei ist es sicherzustellen, dass möglichst viele Haushalte in menschenwürdigem und bezahlbarem Wohnraum sowie in inklusiven Gemeinschaften leben können. Dazu haben wir drei spezifische Ziele definiert:
- Verbesserung von Mehrfamilienhäusern in Odessa
Gefährdete Haushalte in Odessa erhalten Unterstützung zur Renovierung von Wohngebäuden. Ziel ist es, die Energieeffizienz zu steigern und so gesunde Lebensbedingungen für rund 9.000 Menschen zu schaffen.
- Förderung des Shelter- und Siedlungssektors
Wir leisten koordinative und technische Unterstützung, um eine enge Zusammenarbeit zwischen unseren Projektpartnern, ukrainischen Regierungsinstitutionen und weiteren Akteuren zu fördern. Dadurch sollen neue Wege zu sicherem Wohnraum für vom Krieg betroffene Haushalte geschaffen werden.
- Langfristige Mietwohnungen für Vertriebene in Kalush
Im Rahmen eines Pilotprojekts werden in einem gemeindeeigenen, sanierten Gebäudekomplex in Kalush 38 neue Wohnungen entstehen. Hier können ca. 114 gefährdete, intern vertriebene Menschen eine menschenwürdige und erschwingliche Unterkunft finden. Ziel ist es, ein nachhaltiges Modell für kommunalen Mietwohnraum zu entwickeln.
Maßnahmen und Ergebnisse
Unser Projekt wird nicht nur die Lebensbedingungen in Mehrfamilienhäusern verbessern, sondern auch erschwingliche Mietlösungen schaffen und durch technische Unterstützung einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Shelter-Sektors leisten. Auf diese Weise helfen wir dabei, sichere, bezahlbare und integrative Wohnlösungen für von Krieg betroffene Menschen in der Ukraine zu schaffen.
Die Zielgruppen dieses Projekts umfassen Wohnungseigentümer*innen gefährdeter Mehrfamilienhäuser in Odessa. Außerdem profitiert der Shelter-Sektor in der Ukraine von technischer Unterstützung und Koordination. Schließlich richtet sich das Projekt an intern vertriebene Personen, die in Kalush eine dauerhafte Unterkunft in sanierten, mietpreisgünstigen und würdigen Wohnungen finden.