Im Fall einer Katastrophe leistet Habitat for Humanity Katastrophenhilfe. Entsprechend unserer Kernkompetenz umfassen unsere Hilfsmaßnahmen vor allem den Shelter-Sektor. Das bedeutet, dass wir Maßnahmen durchführen, die dafür Sorge tragen, dass die Betroffenen schnellstmöglich wieder ein Dach über dem Kopf haben. Durch die internationale Netzwerkstruktur ist Habitat for Humanity im Katastrophenfall oftmals schnell vor Ort und kann so aufgrund der im Land bereits vorhandenen Büros auf Landeskenntnisse, bewährte Strukturen und Partnerschaften zurückgreifen und die Hilfsmaßnahmen entsprechend schnell beginnen.
So kann Katastrophenhilfe aussehen:
- Schnelle Nothilfe:
In den ersten Tagen und Wochen ist schnelle Nothilfe von größter Wichtigkeit. Helferinnen und Helfer räumen beispielsweise Schutt weg, verteilen Werkzeug und Material zur ersten Reparatur, errichten Wasser- und Sanitäranlagen und errichten Notunterkünfte. - Übergangszeit:
Ein effektiver Übergang von schneller Nothilfe zum Wiederaufbau ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit. Schnell aufbau- und erweiterbare Übergangsbehausungen bieten den Menschen im Katastrophengebiet eine erste Basis, mithilfe derer sie schrittweise zurück in eine Art Alltag finden können. - Langfristiger Wiederaufbau:
Aufgrund unseres Netzwerks sind wir oftmals auch dann noch im Land, wenn die Berichterstattung zur Katastrophe nachgelassen hat. Der Wiederaufbau geht, sofern möglich, mit effizienten Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge einher. Darauf zahlt auch das Prinzip des „Build Back Better“ ein – das bedeutet, dass die wiederaufgebauten Häuser deutlich stärker sind als die ursprünglichen. Dies zeigte sich bereits in Ländern, die regelmäßig von Erdbeben, Stürmen oder Überflutungen heimgesucht werden.
Die Maßnahmen der Katastrophenhilfe werden gemäß Core Humanitarian Standard (CHS Alliance), Humanitarian Charter and Minimum Standards for Humanitarian Response (SPHERE) und des Red Cross Code of Conduct umgesetzt.
Habitat for Humanity hat zudem den Ansatz „Pathways to Permanence“ (Wege zur Beständigkeit) entwickelt. Dieser versteht die Situation nach einer Katastrophe als einen Prozess in verschiedenen Stadien, in welchen die Katastrophenvorsorge bereits integriert wird. Dabei ist das langfristige, übergeordnete Ziel der Aufbau eines dauerhaften, sicheren Zuhauses und es werden bedarfsentsprechende, pragmatische Hilfsmaßnahmen zum – sofern möglich – katastrophensicheren Wiederaufbau eingeleitet.