Durch strategische Katastrophenvorsorge können das Leid und die Kosten, die eine Katastrophe verursacht, im Vorfeld deutlich eingedämmt werden. Aufgrund dessen versuchen wir die Maßnahmen der Katastrophenvorsorge bei der Projektplanung und -umsetzung weitestgehend zu integrieren. Falls möglich, nutzen wir für unsere Katastrophenvorsorgeprojekte lokale und umweltschonende Ressourcen. Zudem geht es in der Katastrophenvorsorge auch um Prävention, Widerstandsfähigkeit und Vorsorge. Prävention heißt: gar nicht erst dort zu bauen, wo es gefährlich werden könnte. Dann geht es um Widerstandsfähigkeit, also um katastrophensichere Bauweise. Und schließlich geht es um Vorsorge(verhalten): Die Menschen müssen wissen, was sie im Fall der Fälle tun müssen.
Der PASSA-Ansatz zur Katastrophenvorsorge
Der „Participatory Approach for Safe Shelter Awareness“ (PASSA) – Identifizierung lokaler Risiken, Aufklärungsmaßnahmen, Verhaltenstrainings, Vorbeugemaßnahmen und Notfallpläne – erarbeitet in enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, den Behörden und anderen Hilfsorganisationen ist zudem ein Ansatz, in dessen Rahmen Workshops ausgearbeitet werden, welche lokalen Risiken es gibt und welche Maßnahmen daraus abzuleiten sind.
Auch das katastrophensichere Bauen ist eine spezifische Maßnahme, die sich sehr bewährt. Das entsprechende Baumaterial benötigt eine enorme Festigkeit, um den gewaltigen Kräften bei einem Erdbeben standzuhalten. Es muss zugleich flexibel genug sein, um die Bewegungen des Gebäudes während des Bebens mitzumachen und nicht wie ein Kartenhaus einzustürzen. Dazu zählt beispielsweise die Bambus-Bauweise. Bambus wächst schnell und ist sehr kostengünstig. Es hat eine hohe Festigkeit und ist gleichzeitig flexibel. Diese Bauweise kommt in u.a. in unseren Hilfsprojekten in Nepal und auf den Philippinen zum Einsatz.