Geborgenheit im eigenen Zuhause in der Ukraine

Maria, 77, und ihr Mann Sergii, 80, züchten im Dorf Korobochkyne Tiere und bauen hinter ihrem Haus Gemüse an. Als der Krieg ihrem Dorf immer näherkam, mussten sie fliehen. „Unsere Tochter rief an und sagte: ‚In einer Stunde kommt ein Auto für euch‘“, erinnert sich Maria. „Wir gingen einfach so, wie wir waren, nahmen unsere Dokumente, stiegen ins Auto und fuhren los. Ich musste meine Hühner, meine Ziegen und meine Gänse zurücklassen. Wir haben alles zurückgelassen.“ Während der aktiven Kämpfe erlitt Korobochkyne erhebliche Schäden. Von den rund 3.500 Einwohnern blieben weniger als 400. Die Häuser wurden durch Beschuss an Dächern, Fenstern, Türen und Wänden beschädigt und in die Innenräume drangen Regen und Schnee. Im Haus von Maria und Sergii gingen Fensterscheiben zu Bruch und durch die starke Feuchtigkeit stürzte eine Decke teilweise ein.

Wie die meisten Vertriebenen wollten auch Maria und Sergii zurück nach Hause und ihr Haus wieder aufbauen. Nach mehr als einem Jahr in der Westukraine kehrten sie schließlich im April 2023 nach Korobotschkyne zurück. Sie meldeten die Schäden an ihrem Haus bei den örtlichen Behörden und erfuhren, dass es im Dorf Hilfe bei der Instandsetzung des Hauses gibt. Das Ehepaar arbeitete bestmöglich an den Reparaturen mit und führte Deckenreparaturen selbst durch – an der Wohnzimmerdecke sieht man nun keine Kriegsschäden mehr. Das reparierte Haus bietet ihnen nun zumindest wieder ein wenig Geborgenheit.

„Ich muss noch alles streichen“, sagt Maria und fügt dann lachend hinzu. „Und wenn genug Farbe übrig ist, werde ich auch unseren Zaun streichen.“

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